Freiland-Bonsai leben das ganze Jahr draußen. Sie benötigen Wind, Regen und Sonne für ihr Gedeihen und belohnen uns dafür mit ihrem jahreszeitlichen Wandel: Austrieb im Frühling, starkes Laub im Sommer, Herbstfärbung und dann manchmal Schnee auf den Zweigen.
Zu diesen winterharten Gehölzen gehören alle europäischen und nordamerikanischen Baumarten und alle Importbäume aus Japan. Durch die verschiedenen Klimareize werden sie widerstandsfähig und kommen mit Schwierigkeiten durch Schädlinge oft auch selbst klar.
Dabei braucht man nicht unbedingt einen Garten, ein Balkon tut es genauso, wenn man die Wahl des Baumes an die Gegebenheiten der Sonneneinstrahlung anpasst:
Manche Bäume vertragen keine volle Sonnenbestrahlung: dazu gehören vor allem die Ahornarten (z.B. Acer palmatum “Deshojo”) und die Azaleen, andere sind für sonnige Plätzchen dankbar: die meisten Nadelgehölze wie Kiefern und Wacholder. Auch Apfelbäume haben es gerne sonnig.
Bei einfachem grünem Fächerahorn und roten Fächerahorn “Atropurpureum” haben wir auch gute Ergebnisse mit voller Sonne erzielen können, nur an ganz trockenen und heißen Sommertagen sollte man sie aus der Mittagssonne nehmen.
Wir helfen Ihnen gern bei der Wahl des richtigen Baumes.
Auch im Winter müssen Freilandbonsai draußen stehen: sie brauchen die Zeit der Wachstumsruhe. Man kann sie im Garten mit oder ohne Schale eingraben, man kann sie auch auf dem Balkon in einer Kiste überwintern, die mit Torf, Rindenmulch oder Styropor gefüllt ist. Darin wird der Baum eingesenkt, bis über den Schalenrand. Nur bei ganz hartem Frost und schneidendem Ostwind sollte auch etwas darüber gedeckt werden, damit der Frost nicht Äste und Zweige austrocknet.
Bitte auch unbedingt die Feuchtigkeit kontrollieren, nicht ganz austrocknen lassen und ebenfalls vor zuviel Nässe bewahren, notfalls auch unterstellen oder abdecken. Und: das Wiederaufdecken nicht vergessen, um nicht Schädlinge und Pilze zu züchten!
Für ein paar Stunden oder einige Tage kann auch ein Outdoor mal in den Wohnbereich geholt werden, um ihn dort zu besonderen Gelegenheiten zu präsentieren. Mehr verträgt er aber nicht.
Im Winter sollte man das nicht tun, wenn sie gefroren sind. Sie interpretieren dies dann als Frühling, fangen an zu treiben und sind nicht mehr frosthart.
BÄUME FÜR DAS FREILAND: einzeln vorgestellt
Jetzt einen Apfelbaum kaufen! Sie blühen gerade wunderbar und werden im Herbst kleine Äpfel tragen.
Wunderschön und überraschend vieffältig sind auch die Ahorn-Bonsai, alle Bäume hier im Vordergrund gehören zur Familie der Ahorne.
KIEFER
Kein Baum für Anfänger, es gibt verschiedene Sorten. Die Pflege wie Pinzieren, Schnitt und Gestaltung sind anspruchsvoll. Dafür werden dann aber auch Kiefern-Bonsai meist sehr attraktiv.
Die fünfnadeligen Mädchenkiefern sind besonders schön, brauchen allerdings auch ein gutes Augenmerk. Leider sind gute Kiefernbonsai nicht preisgünstig.
WACHOLDER
Nicht ganz so einfach zu pflegende, sehr langsam wachsende heimische Baumart. Behält das Laub, ganzjährig. Es gibt einige unterschiedliche Arten, auch unterschiedliches Laub kommt vor. Wer es gelernt hat, mit ihnen umzugehen, kann sehr beeindruckende Bonsai mit Wacholder in fast allen Stilen gestalten. Das liegt auch daran, dass die Saftbahnen gut erkennbar sind und somit vor allem im Bereich Totholz interessante Baumpersönlichkeiten entstehen können.
LÄRCHE
Die am leichtesten als Bonsai zu pflegende heimische Baumart. Mit wunderschönem hellgrünen Austrieb der Nadeln im Frühjahr im Sommer gesund dunkelgrün, im Herbst färbt sich das Laub gelb und wird zum Winter abgeworfen. Gut zu schneiden und vielseitig zu gestalten. Kann mehrmals im Jahr geschnitten werden, ist gut zu drahten.
AHORN
wir raten zu japanischen Fächerahornen, der vielseitigsten, buntesten, sehr bestechenden Laubbaumart. Es gibt unendliche viele Sorten, die sehr gut als Bonsai zu gestalten sind. Vom oft roten Laubaustrieb im Frühling bis zur Herbstfärbung sehr attraktives Laub. Im Frühjahr etwas aufwändiger zu pflegen, da die Bäume pinziert werden müssen. Stile meist frei- und streng aufrecht, Besenform, Wald. Benötigen bis auf wenige Ausnahmen meist einen halbschattigen Standort.
BUCHE
Buchenbonsai aus einheimischer Rotbuche haben einen großen Vorteil: man kommt gut an Material heran. Allerdings sollte man das Format nicht zu klein wählen: Buchen haben relativ große Blätter, die sich nicht so gerne verkleinern lassen. Sie haben einen wunderschönen Stamm, an dem allerdings auch Fehler in der Gestaltung nicht verziehen werden, weil sie nicht verwachsen. Kleinere Blätter von Natur aus hat die (hier auf dem Bild gezeigte) Japanische Kerbbuche, die zudem auch schon in relativ jungen Jahren eine schöne graue Stammfärbung ausbildet. Ihr Platz im Garten vermeidet die ganz heißen Sommertage in der Sonne.
HAINBUCHE
Auch Hainbuchen sind wegen Ihrer Blätter meist nicht ganz kleine Bonsai. Als Heckenpflanzen vertragen sie Rückschnitte und Gestaltung sehr gut, treiben willig am alten Holz aus und sind robust. Leider neigen sie oft zu Mehltau, was das Erscheinungsbild im Sommer beeinträchtigt, aber nicht schwierig ist. Auch an Hainbuchenmaterial ist nicht so schwer zu kommen.
Alternativen mit kleinen Blättern bietet die koreanische Hainbuche, die dann auch als kleinerer Bonsai attraktiv wirkt.
GOLDLÄRCHE
Ist ein schöner Anfänger-Baum, leicht zu pflegen, wüchsig und schnittverträglich. Zwar sind sie nicht wirklich heimische Gewächse, verlieren aber wie die einheimischen Lärchen im Herbst nach wunderschöner goldener Herbstfärbung ihre Nadeln, die im übrigen länger als die der einheimischen Lärche sind und durch ihre überhängende Art eine weicheren Gesamteindruck machen. Man kann als Anfänger sehr gut erkennen, wo geschnitten werden muss, man kann sie gut drahten, um sie zu formen. Als Ausgangsmaterial sind sie im Bonsaihandel gut erhältlich und sehen auch als junge Bäume durchaus nach Bonsai aus.
LINDE
Linden haben ebenfalls recht große Blätter, die sich aber in der Schale nicht so schwierig verkleinern lassen. Die Maßnahmen haben recht schnell Erfolg. Linden sind ebenfalls sehr schnittverträglich und aktivieren schlafende Knospen. Die Schnittstellen sollten gut geschützt und beobachtet werden, Linden haben sehr weiches Holz, das durch Wasser recht gefährdet ist.
APFELBAUM
Die Bonsaiform vom Apfelbaum ist der Zierapfel, der genauso schön blüht wie sein großer Verwandter, aber kleine Früchte macht, die im Herbst den Baum zieren und ihn wirklich zu einem abwechslungsreichen Bonsai machen, der auch gut für Anfänger geeignet ist. Ein ziemlich sonniger Standort kommt ihm entgegen, er braucht dann viel Wasser.
EIBE
Heimischer Nadelbaum, der mit Vorsicht zu behandeln ist, da viele seiner Bestandteile, auch die Nadeln, giftig sind. Gut schnittverträglich, aber nicht leicht zu gestalten. Das Holz ist extrem zäh und gedrahtete Äste bleiben nicht gern in Form. In der Schale nur mit Einschränkungen winterhart, denn die Wurzeln sind sehr fleischig, brauchen also guten Winterschutz.
FEUERDORN
Ist eine interessante Art, weil sie weiß in Dolden blüht und im Herbst mit leuchtend rot/orangen Beeren punkten kann. Sattgrün bilden die Blätter dichte Polster. Ein bisschen muss man auf die Dornen achten! Und Feuerdorn ist nicht komplett winterhart, braucht also einen guten Winterschutz.
WEIßDORN
Weißdorn ist eine wunderbare Bonsaipflanze. Sie hat hartes Holz und kleine gezackte Blätter. Leider hat sie Dornen, die auch grantig werden, wenn man dem Baum näher kommt. Dafür blüht Weißdorn mit kleinen weißen Doldenblüten und macht dann im Herbst rote Beeren, ist also sehr abwechslungsreich. Das harte Holz eignet sich auch für Totholzarbeiten, was bei Laubbäumen oft nicht gut möglich ist. Es ist ein widerstandsfähiger Baum, der auch skurrile Erscheinungsformen hat, die aber immer noch natürlich wirken.